Frisches Brot, das gerade aus dem Ofen kommt, lässt mir immer das Wasser im Mund zerlaufen. Ob zum Frühstück oder Abendessen – mein Kartoffelbrot ist eines meiner liebsten Brotrezepte, so einfach und lecker!
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Wenn du viel Geduld für das Ruhen des Teiges mitbringst, wirst du mit diesem luftig-lockeren und dabei saftigen Laib Brot belohnt. Die Kartoffel sorgt für ein wunderbares Ergebnis wie aus der Bäckerei.

Zutaten für das Kartoffelbrot
Das Besondere an diesem Brot ist, wie der Name es schon vermuten lässt, die Zugabe von gekochten Kartoffeln. Ich empfehle mehligkochende Kartoffeln, die ich am liebsten bei einem Bauern aus der Region besorge. Du kannst die Kartoffeln extra für das Brot kochen oder welche vom Vortag nehmen, das mache ich hin und wieder.
Außerdem benötigst du:
- Dunkles Weizenmehl, Type 1050, es hat einen höheren Mineralstoffgehalt als das klassische Weizenmehl, Type 405. Die dunkle Variante ist gröber gemahlen, außerdem landet ein größerer Anteil des Getreidekorns im Mehl. Das macht es kerniger und rustikaler im Geschmack, perfekt für mein Kartoffelbrot.
- Dinkelmehl, Type 630, hat einen etwas milderen Geschmack als das dunkle Weizenmehl und sorgt somit für eine harmonische Balance.
- Salz ist Geschmacksverstärker und kitzelt die Aromen der restlichen Zutaten wunderbar hervor.
- Pflanzenöl unterstützt den Teig für eine bessere Textur.
- Frischhefe lässt das Brot so wunderschön aufgehen.

In 4 Schritten zu meinem Brot mit Kartoffeln
- Für das Brot stellst du zunächst einen Vorteig her, der dann einen halben Tag, sogar am besten über Nacht, ruht. Das ist wichtig für Geschmack, Textur und Haltbarkeit des Brotes und solltest du auf keinen Fall überspringen.
- Nach dem Kneten des Vorteigs mit den restlichen Zutaten und dem Gehen des Teiges, kommt zwei Mal das Dehnen und Falten. Dafür greifst du eine Seite des Teiges mit einer angefeuchteten Hand, ziehst ihn nach oben, ohne dass er reißt, und legst das gedehnte Teigstück über den restlichen Teig. Damit stärkst du das Glutengerüst des Brotes und sorgst für eine luftige Krumme.
- Zum letzten Gehen landet das Brot für die hübsche Optik in einem Gärkörbchen, alternativ kannst du auch ein großes Küchensieb oder eine Schüssel verwenden.
- Das Brot wird zunächst bei hoher Temperatur gebacken, so entsteht ein wunderbares Volumen sowie eine knusprige Kruste. Später wird die Temperatur reduziert, dann kann das Kartoffelbrot gleichmäßig fertig backen.
Die genauen Zutatenmengen und eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung findest du in der Rezeptkarte weiter unten.

Darum liebe ich das selbstgebackene Kartoffelbrot so
- Was mich an diesem Brot am meisten begeistert: Die Konsistenz und der Geschmack. Das Kartoffelbrot hat für mich alles, was ich mir von einem guten Brot erhoffe: Es ist luftig-locker, saftig und hat eine knusprige Kruste.
- Du hast Kartoffeln vom Vortag übrig? Dann kannst du diese perfekt für das Kartoffelbrot verwenden. Resteverwertung wie ich sie liebe!
- Beim Belegen des Kartoffelbrotes kannst du ganz kreativ werden, es schmeckt Süßes wie Herzhaftes: Gesalzene Butter, Käse, Wurst oder ein süßer Aufstrich. Meine Favoriten sind selbstgemachter Hummus oder selbsteingekochte Erdbeermarmelade.
- Das Kartoffelbrot ist zwar zeitintensiv, aber trotzdem ein besonders einfaches Brot. Perfekt für Brotback-Anfänger und definitiv ein Einsteiger-Rezept. Wenn du dich genau an meine Schritt-für-Schritt-Anleitung hältst, kann nichts schief gehen.

Brot selber zu backen ist gar nicht schwer, für weitere Ideen kannst du auch einmal mein kerniges Dinkelvollkornbrot ausprobieren. Für alle, die statt einem Laib Brot mehrere kleine Brötchen bevorzugen, habe ich auch ein Rezept für locker-luftige Kartoffelbrötchen.

Kartoffelbrot selber backen
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ZUTATEN
DER VORTEIG MUSS 16 STUNDEN RUHEN
DER HAUPTTEIG MUSS IN VIER STUFEN RUHEN: 30 MINUTEN + 30 MINUTEN + 60 MINUTEN + 50 MINUTEN
FÜR DEN VORTEIG
- 90 g lauwarmes Wasser
- 90 g dunkles Weizenmehl Type 1050
- 0,1 g Frischhefe (etwa die Größe eines Reiskorns)
FÜR DEN HAUPTTEIG
- Vorteig
- 300 g lauwarmes Wasser
- 150 g Kartoffeln, mehligkochend - gerne auch Reste vom Vortag
- 390 g dunkles Weizenmehl, Type 1050
- 120 g Dinkelmehl, Type 630
- 14 g Salz
- 12 g Pflanzenöl, neutral
- 7 g Frischhefe
ANLEITUNG
- In der Rührschüssel (deiner Küchenmaschine) verrührst du mit einem Kochlöffel 90 g lauwarmes Wasser mit 90 g dunklem Weizenmehl Type 1050 und 0,1 g Frischhefe zu einem geschmeidigen Teig. Decke die Schüssel mit einem frischen Handtuch ab und lasse sie für 12 bis 16 Stunden bei Raumtemperatur stehen. Das geht am besten über Nacht. Die 150 g Kartoffeln kochst du für ca. 25 Minuten und lässt sie ausdampfen. Das kannst du gerne ebenfalls am Vortag nutzen.
- Am nächsten Morgen oder nach 12 - 16 Stunden gibst du 300 g lauwarmes Wasser, 390 g dunkles Weizenmehl Type 1050, 120 g Dinkelmehl Type 630, 12 g neutrales Pflanzenöl, 14 g Salz und 7 g Frischhefe zu deinem Vorteig. Die Kartoffeln zerdrückst du fein und gibst sie ebenfalls in die Schüssel.
- Stelle deine Küchenmaschine oder den Handmixer mit Knethaken zunächst auf die kleinste Stufe (z.B. Stufe 1) für 4 Minuten und im Anschluss auf mittlere Stufe (z.B. Stufe 3) für 8 Minuten. Den Teig deckst du wieder mit dem Handtuch ab und lässt ihn 30 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen.
- Nach 30 Minuten befeuchtest du dir deine Hände und dehnst und faltest den Teig. Dazu greifst du unter den Teig in der Schüssel und ziehst den Teig von unten nach oben, ohne das er reißt. Den gezogenen Teig legst du in die Mitte. Die Schüssel drehst du nun um ein Viertel und wiederholst den Vorgang, solange, bis du merkst, dass der Teig nun fester geworden ist, ca. 8 Mal insgesamt. Mit dem Tuch deckst du den Teig wieder ab und lässt ihn weitere 30 Minuten ruhen.
- Danach wiederholst du das Dehnen und Falten wie im letzten Abschnitt beschrieben. Decke danach den Teig wieder ab und lasse den Teig 60 Minuten ruhen.
- Wenn du ein Gärkörbchen hast, befüllst du ein feines Sieb mit einer der Mehlsorten und siebst es hinein. Falls du kein Gärkörbchen hast, nimmst du eine Schüssel und ölst sie leicht ein. Im Anschluss siebst du Mehl auf die Arbeitsfläche und stürzt den Teig vorsichtig darauf. Ohne Druck formst du schonend den Teig zu einer Kugel und legst sie mit dem Schluss (Nahtstelle) nach unten in das Gärkörbchen oder die Schüssel.
- Den Teig deckst du ab und lässt ihn abschließend nochmals für 50 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen.
- Den Ofen heizt du rechtzeitig auf 250°C Ober- / Unterhitze mit dem Backblech darin auf der zweiten Schiene von unten vor. Stell dir auch ein Kännchen mit 125 ml Wasser zurecht, welches du später schnell auf den Backofenboden schüttest.
- Stürze den Teig vorsichtig auf das sehr heiße Backblech, schütte schnell das Wasser dahinter auf den Backofenboden und schließe möglichst schnell den Backofen. Lass das Brot für 10 Minuten bei 250°C backen, reduziere dann die Temperatur auf 200°C und lass das Brot für weitere 45 Minuten backen.
- Nach dem Backen lässt du das Brot auf einem Gitter komplett auskühlen, dann lässt es sich besser schneiden.
- Ich wünsche dir einen guten Appetit!
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Hallo Emmi, kann man auch 2 Brote gleichzeitig backen? Ändert sich dann die Backzeit? GLG, Marion PS: Danke, dass es Dich gibt. Seid ich Deine Rezepte koche, habe ich keinen „was koche ich heute“ Stress mehr und meine Familie ist happy!!!!
Liebe Marion, vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Bei dem Rezept würde ich dir allerdings davon abraten zwei Brote gleichzeitig zu backen. Liebe Grüße, Emmi
Ganz herzlichen Dank Margitta und lass es dir schmecken❤️🥰
Das freut mich Gabi💚. Dankeschön & LG
Das freut mich zu hören 🙂
Sehr gerne! Das freut mich zu hören Natalie❤️👍. Merci & LG
Hallo Emmi, kann ich auch andere Mehlsorten für das Kartoffelbrot verarbeiten?
Liebe Ilka, vielen Dank für deinen Kommentar. Das kannst du gerne probieren allerdings wird es dann sicherlich von der Konsistenz anders als mein Kartoffelbrot. Liebe Grüße, Emmi