Wenn in meiner Heimat ein Pärchen in den Bund der Ehe eintritt, darf ein Gericht auf keinen Fall fehlen: das Fränkische Hochzeitsessen – zart gekochter Tafelspitz, frische Bandnudeln und natürlich eine cremige, leicht scharfe Meerrettichsoße.
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Die Meerrettichsoße schmeckt mir jedoch viel zu gut, um sie nur zu besonderen Anlässen zu genießen – deswegen teile ich mein einfaches und alltagstaugliches Rezept mit dir. Mit etwas frischer Krensoße schmeckt jedes Essen wie aufwändige Sonntagsküche!

Zutaten für meine cremige Meerrettichsoße
Meerrettich, in Süddeutschland und Österreich auch Kren genannt, ist eine weiße Wurzelpflanze, die gesunde Senföle enthält. Diese sorgen für die charakteristische Schärfe. Für mein Rezept verwende ich Meerrettich aus dem Glas, das ist praktisch und zeitsparend. Außerdem ist dieser ganzjährig erhältlich, während die frische Knolle nur im Herbst und Winter aus heimischem Anbau erhältlich sind. Zusätzlich ist die bereits geriebene Variante einfacher dosierbar und die charakteristische Schärfe bleibt länger erhalten. Frisch geriebener Meerrettich verliert innerhalb kurzer Zeit an Geschmack und Schärfe.
Für meine selbstgemachte Meerrettichsoße brauchst du außerdem:
- Brühe – ob Gemüsebrühe, Rinderbrühe oder Fond aus dem Glas bleibt dir überlassen.
- Milch für die Cremigkeit in der Soße.
- Aus Butter und Mehl bereitest du eine Mehlschwitze zu, um die Soße anzudicken.
- Zitronensaft bringt frischen Geschmack in die Meerrettichsoße.
- Salz und Pfeffer sorgen für die Grundwürze.

5 Tipps für die Zubereitung
- Wenn du frischen Meerrettich bekommst, kannst du ihn auch selbst fein reiben. Er ist schärfer und aromatischer als Meerrettich aus dem Glas. Achte aber darauf, ihn erst kurz vor dem Servieren unterzurühren – Hitze verringert das Aroma schnell.
- Wenn dir die Soße etwas zu scharf geraten ist, kannst du einen Schuss Sahne, Milch oder auch etwas Zucker zum Ausbalancieren hineingeben.
- Für eine besonders cremige Konsistenz kannst du auch kurz vor dem Servieren einen Esslöffel Crème fraîche oder Schmand einrühren.
- Eine vegane Meerrettichsoße erhältst du, indem du die Butter durch Margarine ersetzt und die Milch durch eine pflanzliche Alternative austauschst.
- Die selbstgemachte Meerrettichsoße lässt sich prima 1–2 Tage im Kühlschrank aufbewahren. Vor dem Servieren solltest du sie langsam aufwärmen und bei Bedarf etwas Milch oder Brühe unterrühren, falls sie zu dick geworden ist.

Was passt zu Meerrettichsoße?
Omas Meerrettichsoße kennen viele aus der Hausmannskost, wo sie klassisch zum österreichischen oder süddeutschen Tafelspitz gereicht wird. Dabei handelt es sich um Rindfleisch, das besonders zart und saftig ist, und in Scheiben geschnitten serviert wird. Falls du jedoch mal etwas anderes probieren willst, sind hier fünf Ideen für dich:
- Das kräftige Aroma eines Rinderbratens oder auch eines kalten Rinderaufschnitts wird von der Soße wunderbar unterstrichen.
- Die Meerrettichsoße ergänzt den milden Geschmack von Fisch sehr gut, besonders wenn du sie mit Gemüsebrühe oder auch Fischfond zubereitest.
- Zu Gemüse wie Lauch, Zwiebel, Sellerie oder Karotten schmeckt die Meerrettichsoße himmlisch und sorgt für eine würzige, ausgewogene Note auf dem Teller.
- Ganz gleich ob Salzkartoffeln, Bratkartoffeln oder Kartoffelpüree – die Soße ergänzt die erdige Kartoffel perfekt und macht daraus ein richtiges Wohlfühlessen.
- Auch kalt serviert ist die Meerrettichsoße ein Genuss. Sie gibt vegetarischen Bratlingen oder Gemüse beim Dippen eine leichte Schärfe.

Meerrettichsoße ist eine feine Ergänzung zu einem festlichen Abendessen. Andere Soßen, die zu einem besonderen Sonntagsessen passen, sind meine cremige Rahmsoße, die buttrige Sauce Béarnaise oder auch meine einfache Béchamelsauce. Auch für die Sauce Hollandaise habe ich ein schnelles Rezept, was dir und deiner Familie sicher gefallen wird.

Schnelle Meerrettichsoße selber machen
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ZUTATEN
- 250 ml Brühe oder Fond aus dem Glas - vom Rind oder Gemüse
- 250 ml Milch
- 90 / 95 g Meerrettich aus dem Glas
- 30 g Butter
- 30 g Mehl
- 2 TL Zitronensaft von 1/2 Zitrone
- 1/2 TL Salz
- schwarzer Pfeffer aus der Mühle
ANLEITUNG
- Für die Soße bereitest du eine Mehlschwitze vor. Dafür zerlässt du zuerst die 30 g Butter in einem Topf, bis sie leicht Blasen bildet.

- Im Anschluss streust du bei schwacher Hitze, langsam und unter ständigem und schnellem Rühren mit dem Schneebesen, 30 g Mehl zur geschmolzenen Butter und lässt sie anschwitzen bis sie leicht goldgelb ist.

- Im Anschluss rührst du ebenfalls unter schnellem Rühren mit dem Schneebesen nach und nach und langsam deine 250 ml Brühe und 250 ml Milch (egal ob warm oder kalt) unter und lässt alles kurz aufkochen.HINWEIS: Meiner Erfahrung nach spielt es keine Rolle, ob die verwendete Flüssigkeit warm, lauwarm oder kalt auf die Mehlschwitze trifft, um Klümpchen zu vermeiden. Auf das Rühren kommt es an UND es dauert bei kalter Flüssigkeit einfach nur länger, bis die Soße aufkocht und eindickt.

- Mit 2 TL Zitronensaft würzen und weiter für 10 Minuten leise köcheln lassen, damit sich der Mehlgeschmack verliert.

- Danach würzt du mit ½ TL Salz und rührst die Hälfte deines Meerrettich-Glases (ca. 45 g) in die Soße. Dabei die Hitze reduzieren, die Soße darf jetzt nur noch ziehen. Falls dir der Meerrettichgeschmack noch zu wenig ist, gib nach und nach noch Meerrettich in die Soße. Taste dich bitte langsam an den Geschmack heran, da der Meerrettich aus dem Glas sehr unterschiedlich scharf ist. Mit etwas Pfeffer aus der Mühle kannst du die Soße noch verfeinern.HINWEIS: Meerrettich verliert bei geöffnetem Glas sehr schnell an Schärfe und Geschmack.

- Die Soße warm servieren. Sie passt besonders gut zu Tafelspitz und du kannst die Brühe vom Tafelspitz gut für die Mehlschwitze verwenden.

- Ich wünsche dir einen guten Appetit.
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Ganz lieben Dank für deine nette Rückmeldung Gerhard😊💟. Das freut mich sehr. Alles Liebe!
Ja prima Marita🥰. Lieben Dank fürs nette Feedback und liebe Grüße!
Ja prima, Katrin👍💚. Dann hab weiterhin viel Freude mit meinem Rezept. Ich nehme immer einen Sahne-Meerrettich von einer guten Marke. Alles Liebe!
Das freut mich sehr 🙂 Viele LG