Mit meinem Rezept für Sauerbraten bereitest du das deftige Schmorgericht ganz einfach selbst zu. Der marinierte Rinderbraten mit aromatischer Soße und klassischen Beilagen ist ein traditionelles Gericht der deutschen Küche und sehr beliebt als Festtagsessen.
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Als Beilagen zum Sauerbraten serviere ich am liebsten Rotkohl und Kartoffelklöße. Die fruchtigen Noten des Rotkohls ergänzen den würzigen Braten prima und die Klöße schmecken mit der Bratensoße übergossen einfach köstlich.

Zutaten für meinen Sauerbraten
Eine gut ausbalancierte Marinade und mehrtägige Beizzeit sind der Schlüssel für den authentischen Sauerbraten-Geschmack. Der Sauerbraten wird außerdem schön zart und saftig, wenn du ihn sanft und geduldig im Bräter schmoren lässt. Die Grundlage für meine Beize bilden, wie im rheinländischen Original, Rotwein und Rotweinessig. Auch wenn der Alkohol beim Aufkochen größtenteils verdampft, verwende ich gerne etwas weniger Rotwein und gebe dafür einen Anteil Wasser hinzu. Zwiebeln, Pfefferkörner, Wacholderbeeren, Nelken und ein Lorbeerblatt bringen eine würzige Aromenvielfalt in die Marinade des deftigen Schmorgerichts.
Für mein Sauerbraten-Rezept brauchst du außerdem:
- Rinderbraten – Am besten eignet sich mageres Rindfleisch aus der Rinderkeule, wie die Rolle aus dem hinteren Teil der Unterschale oder die Nuss, ein Stück aus dem vorderen Teil der Keule.
- Butterschmalz, in dem du das Rindfleisch scharf anbrätst.
- Gemüse: Zwiebeln, Möhren, Lauch und Sellerie, aromatisch angeröstet.
- Tomatenmark für eine leicht fruchtige Geschmacksnote.
- Rinderbrühe und den Sud der Marinade zum Ablöschen des Fleischs.
- Petersilie sowie ein weiteres Lorbeerblatt, Salz, Pfefferkörner und Wacholderbeeren verstärken in der Bratensoße die kräftige Würze.
- Soßenlebkuchen oder Printen sind die traditionelle Variante zum Binden der Sauerbratensoße. Sie sorgen außerdem für eine samtige Konsistenz und eine leicht süßlich-würzige geschmackliche Tiefe. Du kannst auch Honig, Rübenkraut oder Rosinen zum Ausbalancieren der Säure verwenden.

3 Tipps für mein klassisches Braten-Rezept
- Beizen: Mindestens drei bis fünf Tage lang solltest du den Sauerbraten einlegen. Diese Zeit benötigt das Rindfleisch, um in der Marinade mürbe zu werden. Die Vorarbeit ist wichtig für die weiteren Schritte der Sauerbraten-Zubereitung. Außerdem muss etwas Zeit verstreichen, bis das Fleisch das typisch säuerliche Aroma annimmt.
- Schmoren: Bevor du mit dem Schmoren beginnst, solltest du das Fleisch gut abtupfen und für die wichtigen Röstaromen einmal scharf anbraten. Die richtige Temperatur und Garzeit sind wichtig, denn das Fleisch soll sanft ziehen und nicht kochen. Wichtig ist auch, dass immer ausreichend Flüssigkeit im Topf ist – sie sollte das Fleisch aber nicht vollständig bedecken.
- Servieren: Da die leckere Bratensoße bei der Zubereitung des Sauerbratens entsteht, musst du dir nur überlegen, welche Beilage du am liebsten zum Fleisch servieren möchtest. Mein Favorit sind die klassischen Kartoffelknödel und Rotkohl – Kartoffelbeilagen wie einfache Pellkartoffeln schmecken aber auch sehr gut zum aromatischen Schmorgericht.

Häufig gestellte Fragen zum Sauerbraten
- Welches Fleisch wird für Sauerbraten verwendet? Das klassische Sauerbraten-Rezept enthält heute Rindfleisch als Hauptzutat. In der Vergangenheit wurde der rheinische Sauerbraten traditionell aus Pferdefleisch zubereitet, was die letzten Jahrzehnte über aber immer seltener angeboten und konsumiert wurde. Eine lange Beizzeit war bei diesem Fleisch nötig, denn es handelte sich meist um das eher zähe Fleisch älterer Pferde. Die Beize machte das Fleisch mürbe und durch die lange Garzeit beim Schmoren wurde es zart.
- Wann wird Sauerbraten zäh? Eine zu hohe Temperatur oder eine zu kurze Garzeit können dafür sorgen, dass das Fleisch nicht zart wird. Auch die Wahl des Fleischstücks ist wichtig, denn zu mageres Fleisch verliert schnell an Saftigkeit. Fett und Bindegewebe im richtigen Maße werden während des Schmorvorgangs zu Gelatine, die das Fleisch zart und saftig macht.
- Kann man Tafelspitz als Sauerbraten einlegen? Wenn du möchtest, kannst du für deinen Sauerbraten auch Tafelspitz verwenden, denn es ist ebenfalls ein mageres, feinfaseriges Fleischstück aus der Rinderkeule. Häufig ist es jedoch etwas teurer als die Nuss oder Rolle, welche für weniger Geld einen saftigeren und aromatischeren Braten ergeben.

Weitere Gerichte aus Rindfleisch, die so deftig, lecker und einfach zuzubereiten sind wie mein Sauerbraten-Rezept, sind mein einfacher Rinderbraten aus dem Backofen, das Tafelspitz-Rezept, die Rinderrouladen und mein Rindergulasch. All diese klassischen Fleischgerichte sind sehr beliebt und für besondere Anlässe als Hauptspeise mehr als geeignet.

Sauerbraten – Klassiker aus dem Rheinland
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ZUTATEN
DER SAUERBRATEN MUSS MINDESTENS 3 TAGE MARINIEREN, GERNE AUCH 5 TAGE
FÜR DIE MARINADE
- 250 ml Rotwein
- 250 ml Wasser
- 125 ml Rotweinessig
- 120 g Zwiebel
- 5 Pfefferkörner
- 5 Wacholderbeeren
- 3 Nelken
- 1 Lorbeerblatt
FÜR DEN SAUERBRATEN
- 1-1,2 kg magerer Rinderbraten - z. B. Rolle, Nuss
- 400 ml Sud der Marinade
- 400 ml Rinderbrühe
- 200 g Möhren
- 130 g Zwiebeln
- 90 g Lauch
- 90 g Sellerie
- 90 g Soßenkuchen - Printen, Honigkuchen
- 7 g Petersilie
- 50 g Butterschmalz
- 30-50 g Rosinen oder Sultaninen - nach Belieben
- 10 Pfefferkörner
- 5 Wacholderbeeren
- 2 EL Tomatenmark
- 2 TL Salz
- 1 TL schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- 1 Lorbeerblatt
- Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle - zum Abschmecken
- evlt. Rübenkraut oder Honig
ANLEITUNG
- Die 120 g Zwiebeln schälst du und schneidest sie in Ringe.

- Für die Marinade gibst du 250 ml Rotwein, 125 ml Rotweinessig, 250 ml Wasser, 1 Lorbeerblatt, 3 Nelken, 5 Pfefferkörner, 5 Wacholderbeeren und die Zwiebelringe in einen Topf und kochst alles zusammen kurz auf. Nimm den Topf vom Herd und lass den Sud etwas abkühlen.

- In der Abkühlzeit wäschst du die 1 bis 1,2 kg Rinderbraten ab, tupfst ihn trocken und parierst ihn gegebenenfalls.

- Das Fleisch legst du in eine Schüssel mit Deckel und gießt die Marinade darüber. Die Schüssel stellst du mit geschlossenem Deckel für 3 bis 5 Tage in den Kühlschrank. Außerdem solltest du 1 mal täglich den Braten wenden, wenn er nicht komplett von dem Sud bedeckt ist.HINWEIS: Für den Fall, dass du eingelegten Sauerbraten gekauft hast, fallen selbstverständlich die Schritte 1 bis 4 weg und du beginnst mit Schritt 5.

- Am Tag der Zubereitung nimmst du den Sauerbraten mindestens 1 Stunde vorher aus dem Kühlschrank.

- Du nimmst ihn aus der Marinade, tupfst ihn trocken und reibst ihn mit 1 TL Salz und 1 TL schwarzer Pfeffer aus der Mühle rundherum ein.

- In einem großen Bräter erhitzt du 50 g Butterschmalz und brätst den Sauerbraten darin rundherum scharf an.

- Während das Fleisch angebraten wird, schälst du die 130 g Zwiebeln und würfelst sie grob. Die 200 g Möhren schälst du und schneidest sie in Scheiben. Die 90 g Lauch putzt du und schneidest sie in Scheiben, die 90 g Sellerie putzt du ebenfalls und würfelst sie grob. Die 7 g Petersilie wäschst du ab.

- Wenn das Fleisch rundherum braun ist, nimmst du es heraus und stellst es beiseite. Die Zwiebelwürfel brätst du alleine für etwa 2 Minuten scharf an.

- Danach gibst du das restliche Gemüse dazu und brätst es für etwa 3 Minuten mit an.

- Die 2 EL Tomatenmark gibst du im Anschluss dazu und verrührst es mit dem Gemüse.

- Die Marinade gießt du über ein Sieb ab und fängst den Sud dabei auf. Das Fleisch gibst du zurück in den Bräter und löschst es mit 400 ml Rinderbrühe und 400 ml vom Sud ab. Würze die Sauce mit 1 Lorbeerblatt, 1 TL Salz, 10 Pfefferkörnern, 5 Wacholderbeeren und der Petersilie. Den Deckel auflegen und für 1,5 Stunden schmoren lassen.

- Nach der Hälfte der Zeit wendest du den Braten und gießt eventuell etwas vom restlichen Marinade-Sud auf.

- Wenn die Garzeit erreicht wurde, nimmst du den Sauerbraten aus der Sauce und stellst ihn warm. Die Sauce gießt du über ein Sieb ab und fängst sie dabei auf. Das Gemüse ist nach meiner Erfahrung und Bewertung ausgelaugt, entscheide selbst, ob du es entsorgst. Die Sauce gießt du zurück in den Bräter.

- Jetzt lässt du die Sauce mit den 30-50 g Rosinen (nach Belieben!) und 90 g Soßenkuchen (alternativ Honigbrot, oder Printen) aufkochen. Der Soßenkuchen sorgt für die Sämigkeit. Bitte schmecke unbedingt die Sauce ab und entscheide, ob sie süß genug für dich ist. Falls nicht, süße mit Rübenkraut oder Honig nach. Sollte dir die Sämigkeit nicht ausreichen, kannst du noch etwas Soßenkuchen (Printen oder Honigbrot) dazugeben. Mit Salz und schwarzen Pfeffer aus der Mühle abschmecken.

- Ich wünsche dir einen guten Appetit.

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