Seit einiger Zeit wird viel über Lebensmittelverschwendung und Resteverwertung diskutiert und ich frage mich deshalb oft wie es früher eigentlich war. Meine Oma zum Beispiel hat mit den Lebensmitteln gekocht, die im Vorrat waren. Frisches Gemüse kam saisonal dazu und Fleisch je nach dem auch. Aus vielen Zutaten, die vom Essen übrig waren, hat sie wieder etwas gezaubert. In diese Kategorie fällt auch mein klassisches Hühnerfrikassee Rezept. Denn ein cremiges, schnelles Hühnerfrikassee ist eigentlich auch ein perfekter Kandidat, um Reste zu verwerten.
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Denn ein Hühnerfrikassee selber machen geht so einfach und unglaublich schnell, wenn das Hähnchenfleisch schon fertig gegart vorhanden ist. Mit frischem Gemüse und einer cremigen Soße ist es ein beliebtes Familien- und Kinderessen, auch bei uns zu Hause. Reis passt aus meiner Sicht zu meinem einfachen Hühnerfrikassee Rezept am allerbesten dazu, aber das ist natürlich reine Geschmackssache.
Eine schöne Hähnchen-Resteverwertung
Üblicherweise wird ja ein ganzes Huhn, Hähnchenschenkel oder Hähnchenbrust eigens für ein Hühnerfrikassee gekocht und das dauert auch entsprechend lang. Meines habe ich aus Hähnchenfleisch-Resten kreiert und weil Reste sich nicht so schön anhört, nenne ich es lieber schnelles Hühnerfrikassee aus Hähnchenfleisch-Überbleibseln. Man muss dem Kind ja einen schönen Namen geben 😉 !
Welche Zutaten brauchst Du für mein klassisches Hühnerfrikassee Rezept?
Die Zutatenliste für das Zubereiten ist überschaubar! Für mein selbst gemachtes, schnelles Hühnerfrikassee Rezept benötigst Du folgendes:
Geflügel-Fond oder Hühnerbrühe
Geflügel-Fond aus dem Glas mit 400ml gibt es in jedem Supermarkt zu kaufen. Wenn Dir der Fond zu kostspielig ist, kannst Du natürlich auch Hühner-Bouillon körnig, als Paste oder gewürfelt in der benötigten Menge zubereiten. Ich empfehle Dir allerdings Geflügel-Fond aus dem Glas (Affiliate-Link) zu verwenden für den besten Geschmack. Am allerbesten schmeckt natürlich die klare Hühnerbrühe (ohne Einlage) von einer selbst gemachten Hühnersuppe 🙂 .
Hähnchenfleisch
Du benötigst für das Hähnchenfrikassee 250g Hähnchenfleisch. Es ist wirklich egal welche Reste Du vom Hähnchenfleisch hast, das Suppenhuhn einer Hühnersuppe, Fleisch vom Grillhähnchen oder Geflügelsalat, gekochte oder gebratene Hähnchenbrüste. Ganz egal. Bei gebratenem Hähnchen bringen die Röstaromen sogar noch das gewisse Etwas mit. Lediglich würde ich eventuell vorhandene Hühnerhaut noch entfernen und nur das reine Fleisch verwenden.
Falls Du keine Hähnchen-Reste zur Verfügung hast, kannst Du Dir auch schnell ein Hähnchenbrustfilet für das Frikassee zubereiten. Ich persönlich finde es geschmacklich sehr fade, wenn das rohe Hähnchenbrust-Fleisch direkt in der Frikassee Soße gegart wird, da der Salzgeschmack im Fleisch sich nicht bilden kann und fehlt.
Hähnchenbrustfilet anbraten:
Die 250g Hähnchenbrust auf beiden Seiten salzen, 1 EL neutrales Speiseöl in einer Pfanne erhitzen und die Hähnchenbrust je Seite ca. 5-8 Minuten scharf anbraten. Alternativ in einer Pfanne mit Butter dünsten.
Hähnchenbrustfilet kochen:
Die 250g Hähnchenbrust in einem Kochtopf mit Salzwasser leicht köchelnd garziehen lassen.
Das angebratene oder gekochte Hähnchenbrustfilet in kleine Stücke schneiden und für das Frikassee verwenden. Fertig!
Gemüse
Neben frischen Möhren und frischen, weißen Champignons verwende ich gerne Tiefkühl-Erbsen für mein einfaches Hähnchenfrikassee Rezept für die ganze Familie.
Das Hühnerfrikassee lässt sich nach Herzenslust abwandeln, zum Beispiel mit frischen Spargelspitzen oder Kapern.
Dazu noch ein paar Zutaten wie etwas Butter und Mehl sowie Sahne die man in der Regel im Vorrat hat. Zum Abschmecken noch etwas Salz, Pfeffer und einen Spritzer Zitronensaft.
Die Verwendung aller Zutaten von meinem Hühnerfrikassee Rezept wird in der Rezept-Karte unten in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung in Bildern ganz genau beschrieben. Selbstverständlich auch zum Ausdrucken.
Schnelles Hühnerfrikassee ganz einfach selbst gemacht
Für ein Hühnerfrikassee benötigt man in der Regel eine Mehlschwitze, auch für meines, ich finde nämlich nur mit einer Mehlschwitze schmeckt es wie zu Omas Zeiten. Die klassische Mehlschwitze war in der Hausmannskost die Basis schlechthin, um leckere Gemüsesoßen und auch Fleischsoßen zuzubereiten. Heute kann man immer noch schwer auf sie verzichten schon gar nicht für eine leckere Béchamel Soße. Ohne sie wäre Lasagne oder leckere Aufläufe gar nicht denkbar.
Allerdings weiß ich, dass viele bei dem Begriff Mehlschwitze leicht ins Schwitzen geraten, weil die Panik vor Klümpchen Bildung in ihnen hochsteigt. Mein Apell ist aber: Keine Angst vor Mehlschwitze, niemand braucht sich Druck ihretwegen zu machen! Denn letztendlich ist es doch völlig egal, wenn sich in der Soße noch das ein oder andere kleine Klümpchen befindet, sie wird ganz bestimmt auch so schmecken. Außerdem sind wir ja keine Profi- und schon gar keine Sterneköche.
Mein klassisches Hühnerfrikassee Rezept wurde erstmals im Januar 2020 auf meinem Food-Blog veröffentlicht und ist seitdem von vielen Leserinnen und Lesern erfolgreich gekocht, kommentiert und mit vielen Anregungen ergänzt und auch bewertet worden. Der Rezept-Beitrag wurde nun aktualisiert mit vielen Antworten auf Fragen, die im Laufe der Zeit von meinen Leserinnen und Lesern zum Frikassee entstanden sind.
Mein Tipp: So gelingt Mehlschwitze ganz einfach
Mit wenigen Zutaten aus dem Vorrat und einigen Tipps bekommt man Mehlschwitze für mein klassisches Hühnerfrikassee hin. Auch ganz ohne Klümpchen 😉 .
Worauf es bei der Mehlschwitze letztendlich ankommt ist, dass das Verhältnis von Mehl, Butter und Flüssigkeitsmenge stimmt und man der Soße beim Herstellen die volle Aufmerksamkeit schenkt. Übrigens was die Temperatur der Flüssigkeit angeht, wird ebenfalls gerne ein Tamtam gemacht. Die einen sagen sie muss warm sein und nur dann gelingt alles und die anderen sagen sie muss lauwarm sein. Ich sage Dir, es ist wirklich völlig egal, sie kann auch kalt sein oder Zimmertemperatur haben. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. So gelingt auch Dir ein selbst gemachtes Hühnerfrikassee mit meinem Rezept – versprochen.
In einem Topf 25g Butter zerlassen und 25 g Mehl (Type egal) mit der geschmolzenen Butter verrühren. Unter ständigem, schnellem Rühren mit einem Schneebesen das Mehl in der Butter anschwitzen lassen, bis es goldgelb wird. Das zügige Rühren sorgt dafür, dass es nicht anbrennt. Sollte der Topf beschichtet sein, besteht die Gefahr eigentlich gar nicht.
Danach wieder mit dem Schneebesen nach und nach und etwas langsamer die 400 ml Hühnerbrühe unterrühren (egal ob warm, lauwarm oder kalt). Dabei wieder schnell rühren, wegen der Klümpchenbildung. Jetzt lässt Du alles nochmal kurz aufkochen.
Alle Rezept-Details und Tipps findest Du im Zubereitungs-Schritt 3 und 4 in meiner Schritt-für-Schritt Rezept-Anleitung in Bildern in meiner Rezeptkarte unten. Selbstverständlich auch zum praktischen Ausdrucken.
Hühnerfrikassee ist das perfekte Familienessen
Mich fasziniert immer wieder, wie einfach ein Hühnerfrikassee Rezept ist und wie schnell man es zubereiten kann. Deshalb ist es als Familienessen in meinem Kochalltag nicht mehr wegzudenken. Reste können ohne Probleme bis zu 3 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden oder in einem abgeschlossenen Behälter bis zu 6 Monate eingefroren werden.
Mein Tipp für Dich: Manchmal koche ich bewusst mehr Hühnerfrikassee und friere es portionsweise ein. Die Zutaten können ohne Probleme vervielfacht werden. So habe ich mit frisch gekochtem Reis immer ein leckeres Familienessen auf Vorrat, wenn es mal schnell gehen soll. Über Nacht im Kühlschrank auftauen und einen Teller drunter legen. Oder in der Mikrowelle auftauen, hierfür ist die Faustregel 3 Minuten bei 600 Watt. Oder direkt im Topf durch langsames Erhitzen auftauen, zu Beginn ca. 5 EL Wasser hinzugeben, damit nichts anbrennt und den Deckel nicht vergessen.
Hier geht es übrigens zu meiner klassischen Hühnersuppe, denn vielleicht brauchst Du ja Überbleibsel vom Suppenhuhn für das Hühnerfrikassee 😉 .
Hühnerfrikassee - schnell und einfach gemacht
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ZUTATEN
- 400 ml Hühnerbrühe - z.B. Reste von einer Hühnersuppe (gesiebt), Geflügel-Fond (Glas)
- 250 g, circa Hähnchenfleisch (ohne Knochen wiegen) - z.B. Reste vom Suppenhuhn, Hähnchenbrust oder Grillhähnchen
- 150 g Möhren - geschält und sehr fein gewürfelt
- 150 g Champignons, weiß - geviertelt oder geachtelt ja nach Größe
- 150 g Tiefkühl-Erbsen
- 25 g Butter
- 25 g Mehl - Type egal
- 100 ml Sahne
- 1 Spritzer Zitronensaft
- Salz, Pfeffer
ANLEITUNG
- Zuerst legst Du Dir Deine Hähnchenfleisch-Reste zurecht und schneidest sie beliebig klein. Ich schneide zum Beispiel immer Würfelchen.TIPP: Es ist wirklich ganz egal, welche Art von gekochtem oder gebratenem Hähnchenfleisch Du übrig hast. Das können Suppenfleisch-Reste sein, aber auch vom gebratenen oder gekochten Hähnchenbrustfilet oder Grillhähnchen. Immer ohne Haut, nur das weiße Fleisch nehmen.
- Im Anschluss schälst Du die Möhren und schneidest sie in sehr kleine Stücke, die Champignons putzen und nach Belieben klein schneiden, die 150g Tiefkühl-Erbsen abwiegen. Die Hühnerbrühe bereitstellen.
- Jetzt bereitest Du die Mehlschwitze vor, in dem Du die 25g Butter in einem Topf zerlässt und dann 25 g Mehl zur geschmolzenen Butter gibst. Unter ständigem, schnellen Rühren mit dem Schneebesen lässt Du das Mehl in der Butter anschwitzen, bis es goldgelb wird.
- Im Anschluss rührst Du wieder mit dem Schneebesen nach und nach und etwas langsamer Deine Hühnerbrühe unter (egal ob warm oder kalt). Dabei wieder schnell rühren, wegen der Klümpchenbildung. Jetzt lässt Du alles nochmal kurz aufkochen.HINWEIS: Nach meiner Erfahrung spielt es keine Rolle, ob die verwendete Flüssigkeit auf die Mehlschwitze warm, lauwarm oder kalt trifft, um Klümpchen zu vermeiden. Auf das Rühren kommt es an und wie gesagt, kein Stress wegen Klümpchen!
- Nun gibst Du die Sahne, die Champignons, die Möhrenstückchen und Erbsen heinein, und lässt alles für 5-8 Minuten köcheln. Dabei ab und zu umrühren!
- Das Hühnerfrikassee mit einem Spritzer Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken und noch die Hähnchenfleisch-Reste für 5 Minuten darin ziehen lassen, um sie zu erwärmen.
- Am liebsten serviere ich den cremigen Klassiker mit gekochtem Reis.
- Ich wünsche Dir mit meinem Hühnerfrikassee Rezept viel Freude und einen guten Appetit!
Das freut mich! Ich hoffe ich kann Dich hier noch etwas inspirieren 😉 Viele LG
Dankeschön Christiane, es freut mich sehr wenn alles geklappt hat :). Deine bunte Alternative ist eine gute Idee. Viele LG
Tausend Dank Conny! Ich hoffe Du findest noch weitere Rezepte dir Dir gefallen! Alles Liebe
Lass es Dir gerne weiterhin bei mir schmecken liebe Gabi 😉 LG
Wenn es gut geklappt hat freut es mich Cathrin! Dir auch ein schönes Wochenende und LG aus Köln
Merci für Dein Feedback zu diesem „unscheinbaren“ Klassiker 😉 Dankeschön auch für Deine Anregung! Viele LG
Immer gerne liebe Eileen 🙂 Merci für Dein Kompliment und viele LG
Wenn Du mit meinen Rezepten zurecht kommst und sie verständlich sind freut es mich sehr lieber Wolfgang! Viele LG
Dankeschön für Deine nette Rückmeldung und Erfahrung zur Klümpchenbildung liebe Silvia. Viele LG
Klasse Torsten – ich hoffe Dir wird das Thai Curry Rezept schmecken! Viele LG
Wow – zum 16. mal? Da bedanke ich mich vielmals liebe Astrid für deine wundervolle Rückmeldung! Viele LG
Oh wie schön wenn Du wieder Deine Liebe zum Hühnerfrikassee wieder entdecken konntest liebe Nicole. Viele LG
Das lässt ich aber schön abwandeln liebe Inge! Viele Grüße und die Staaten
Das würde mich freuen lieber Werner. Wenn Du Dich genau an das Rezept hältst kann eigentlich nichts passieren 😉 Viele LG und gutes Gelingen! Ein gutes klassisches Hühnersuppen Rezept habe ich auch im Angebot.
Hallo – bin ein großer Fan deiner Seite – habe heute das Hühnerfrikassee gekocht – war echt gut – hab gelesen das du wegen der Mehlschwitze aufklärst- es gibt einen ganz einfachen Trick – doppelgriffiges Mehl verwenden – da geht nix mehr schief!!!! Danke Dir – freu mich auf neue Rezept Ideen LG Grit
Dankeschön für Dein Feedback und Deine Anregung liebe Grit. Doppelgriffiges Mehl wie z.B. Spätzle-Mehl ist nur sehr schwer in manchen Regionen zu bekommen. Viele LG
Ganz lieben Dank Atina! Wenn ich Dir ein Hilfe sein konnte freut es mich sehr und ich hoffe Du wirst bei meinen Rezepten noch weiterhin fündig. Ganz LG
Liebe Emmi, Habe dein Rezept jetzt schon einige Male gekocht und bin jedes Mal wieder begeistert, wie gut es schmeckt, wie bei der Oma 😉 Nehme meist allerdings frisches Fleisch da wir keine Reste da haben und lasse den Zitronensaft weg, schmeckt aber beides gut!
Merci liebe Sina! Das freut mich sehr. Viele LG
Wie wundervoll liebe Michaela 🙂 Das freut mich sehr wenn die Anleitung gut angekommen ist und ich hoffe Du wirst bei mir noch weiterhin fündig. Ganz LG
Klasse liebe Emmi 😉 Wenn es geschmeckt hat freut es mich sehr. Viele LG
Merci lieber Stefan und schöne Grüße in die schöne Schweiz (und Grüße auch an den Schnee 😉 )