Zwetschgenknödel sind ein Highlight der Süßspeisenküche: Süß-säuerliche Früchte werden von einem deftigen Kartoffelteig ummantelt. Die in Butterbrösel gerollten Knödel sind ein zauberhaftes Aromenspiel der österreichischen Küche, der ich mich sehr verbunden fühle, denn mein Opa war Österreicher.
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Auch wenn die Zwetschgenknödel aufwändig erscheinen, mit meinem einfachen Rezept erzielen auch Kochanfänger ein wunderbares Ergebnis. Egal ob du die Knödel als Dessert oder süße Hauptspeise servierst, deine Gäste werden begeistert sein!

Zutaten für die Zwetschgenknödel wie von Oma
Die Hauptzutat für die Süßspeise sind natürlich die Zwetschgen. Im August beginnt die Saison der kleinen Früchte, die sich von klassischen Pflaumen durch ihre spitz zulaufende Form und ihre tief-violette Schale unterscheiden. Der Geschmack ist süß-säuerlich und verleiht jedem Gericht eine tolle Fruchtigkeit. Achte beim Kauf auf die perfekte Reife, eine pralle Oberfläche und vermeide Exemplare mit Dellen.
Außerdem benötigst du:
- Mehligkochende Kartoffeln: Sie sind die Basis des Teiges, machen die Knödel so deftig und sättigend.
- Weiche Butter, Weichweizengrieß, Salz, die abgeriebenen Schale einer halben Zitrone, Ei und Mehl werden außerdem für den zarten Teig benötigt.
- Wie meine Oma verstecke ich einen Würfelzucker in jeder Zwetschgenmitte. Das sorgt für ein süß-karamelliges Innere beim Anschneiden der Knödel.
- Aus Butter, Paniermehl – am liebsten direkt vom Bäcker – und einer Prise Zimt stelle ich die Butterbrösel her, in denen ich die Zwetschgenknödel dann rolle.
- Mit Puderzucker, Zwetschgenkompott oder Vanillesauce kannst du die Knödel ganz nach deinem Geschmack servieren.

4 Tipps für die Knödel-Zubereitung
- Die mehligen Kartoffeln für den Teig kannst du kochen, wobei ich das Backen im Ofen bevorzuge. Dadurch werden die Kartoffeln möglichst trocken und eignen sich wunderbar für die Zwetschgenknödel.
- Die Kartoffeln presse ich im heißen Zustand, so geht es am leichtesten. Danach lasse ich die Masse auskühlen, bevor ich sie weiterverarbeite. Das verhindert, dass der Teig klebrig oder speckig wird.
- Vermeide es zu viel Mehl unterzuheben, sollte der Teig doch klebrig werden. Ein zu fester Teig wäre die Konsequenz. Stattdessen: Nur die Arbeitsfläche gut bemehlen und verkneten.
- Möchtest du die Pflaumenknödel einfrieren, solltest du das im rohen Zustand tun. Dann einfach tiefgefroren in heißem Wasser sieden lassen. Im Anschluss kannst du sie wie gehabt in den Butterbröseln wälzen.

Warum ich die Zwetschgenknödel so liebe
Wenn ich Lust auf ein süßes Hauptgericht habe, werfe ich den Blick immer wieder gerne in unser Nachbarland. Meines Erachtens kommen aus Österreich die besten Süßspeisen: Kaiserschmarrn, Germknödel – und die Zwetschgenknödel.
- Ich liebe die violetten Zwetschgen, sie sind die Vorboten von Spätsommer und Herbst und schmecken wunderbar fruchtig. Zum kräftigen Kartoffelteig der Knödel harmonieren sie besonders herrlich!
- Der Würfelzucker im Herzen der Zwetschge karamellisiert beim Kochen und verzaubert bei jedem Biss. Mit einem Hauch Zimt in den buttrigen Semmelbröseln wird das Geschmacksbild vollendet.
- Besonders Kinder lieben das süße Gericht, das für zauberhafte Abwechslung beim Mittag- oder Abendessen sorgt.
- Als Dessert kannst du eine kleinere Portion der Zwetschgenknödel servieren, besonders passt das Gericht natürlich zu einem Menü mit anderen, eher deftigen Rezepten der Saison.

Du möchtest die Zwetschgensaison voll auskosten? Dann schau unbedingt bei meinen anderen Rezepten mit den süß-säuerlichen Früchten vorbei. Wir wäre es mit einem Zwetschgenkuchen mit Streuseln, meinen Zwetschgenkuchen vom Blech oder meinem Zwetschgen-Crumble?

Zwetschgenknödel mit Kartoffelteig
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ZUTATEN
- 600 g Kartoffeln, mehligkochend - idealerweise gleich groß und nicht zu groß
- 120 g Paniermehl - gerne vom Bäcker
- 120 g Weizenmehl - Type 405
- 60 g Weichweizengrieß
- 80 g Butter - zimmerwarm
- 40 g weiche Butter
- 12 entsteinte Zwetschgen - mittelgroß und reif
- 12 Stücke Würfelzucker
- 1 Ei - Größe M
- 1/2 Zitrone, unbehandelt - davon die Schale
- 1 Prise Zimt - optional
- Salz
- Puderzucker - zum Bestäuben
ANLEITUNG
- Die 600 g Kartoffeln wäschst du, gibst sie mit Schale (als Pellkartoffeln) in einen großen Topf, gießt mit kaltem Wasser auf, sodass sie damit ca. 1 cm bedeckt sind und fügst 1/2 TL Salz dazu. Für 25-30 Minuten darin gar kochen und im Anschluss im Sieb gut abtropfen und ausdampfen lassen, dass gut Feuchtigkeit entweicht.TIPP/HINWEIS: Als Alternative kannst du die Kartoffeln im heißen Ofen bei 200 °C Ober- / Unterhitze garen. Je nach Größe zwischen 45 bis 60 Minuten, da musst du ab und zu mit einem Gemüsemesser prüfen, ob sie gar sind. Auf diese Zubereitungsart werden sie am trockensten, was wiederum ideal für den Teig ist und so mache ich es meistens auch.
- Währenddessen die 12 Zwetschgen waschen, trockentupfen, die Stiele entfernen und bis zur Hälfte von oben nach unten aufschneiden. Den Stein entfernen und jeweils einen Würfelzucker in die Öffnung füllen.
- Anschließend pellst du die leicht abgekühlten Kartoffeln und drückst sie durch die Kartoffelpresse in eine Schüssel. Für den Kartoffelteig gibst du nun 40 g zimmerwarme Butter, 60 g Weichweizengrieß, 1 Messerspitze Salz, die abgeriebene Schale ½ Zitrone und das 1 Ei dazu.
- Im Anschluss erst alles mit einer Gabel vermengen und danach 120 g Mehl darüber geben.
- Mit den Händen alles rasch zu einem glatten Teig kneten.
- Nun den Teig zu einer dicken Rolle formen und diese in 12 Portionen à ca. 50 g teilen. Die Teigstücke zu kleinen Fladen drücken. Gib je 1 gefüllte Zwetschge in ein Stück Teigfladen, umhülle sie gut damit und forme sie rund zu einem Knödel. WICHTIGER HINWEIS: Bitte achte darauf, dass die Knödel gut geschlossen sind. Sonst dringt durch die „Naht“ beim Garen Wasser ein und die Knödel schmecken wässrig.
- In einem großen Topf bringst du ausreichend Wasser zum Kochen und gibst 1 Prise Salz dazu. Die 12 Knödel lässt du vorsichtig mit einer Schaumkelle in das kochende Wasser gleiten. Die Hitze reduzieren und die Zwetschgenknödel 10 bis 12 Minuten gar ziehen lassen. Sie sind gar, wenn sie an der Oberfläche schwimmen. Mit einer Schaumkelle herausheben und gut abtropfen lassen.
- Die 80 g Butter zerlässt du in einer großen Pfanne und röstest die 120 g Paniermehl darin einige Minuten hellbraun an. Noch 1 Prise Zimt damit vermengen und die Knödel darin wälzen, bis sie rundherum mit Bröseln bedeckt sind.
- Die Zwetschgenknödel mit Zwetschgenröster und / oder Vanillesauce servieren sowie nach Belieben mit Puderzucker bestäuben.
- Ich wünsche einen süßen Appetit!
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