Als bekennender Kartoffel-Fan bereite ich sehr regelmäßig Kartoffel-Beilagen zu und mein Kartoffelgratin Rezept steht regelmäßig, eigentlich am häufigsten, auf dem Tisch. Ein herzhaftes Gratin mit Kartoffeln, einer cremigen Sauce und einer überbackenen Käse-Kruste ist eine echte Wohltat für Leib und Seele.
• Direkt zum Rezept • Rezept ausdrucken •
Aber nicht nur der wohlige, köstliche Geschmack lässt mein Kartoffel-Herz höherschlagen, sondern auch sein schönes Aussehen. Dazu kommt, dass mein Kartoffelgratin Rezept so wahnsinnig wandelbar ist. Es ist eine abwechslungsreiche Beilage zu gebratenem Fleisch oder Fisch aber auch Braten wie Rinderbraten. Als Hauptgericht mit einem knackigen grünen Salat ist es ein Gedicht – so essen wir das Kartoffelgratin oft und gerne. Mit anderen Zutaten ergänzt, wird sofort ein toller Kartoffelauflauf daraus.
Was zeichnet mein klassisches Kartoffelgratin Rezept aus?
Es gibt viele verschiedene Gratin-Rezepte aus Kartoffeln, was erwartet Dich bei meinem alltagstauglichen Rezept?
- mein Rezept ist sehr einfach, es wird in nur 15 Minuten vorbereit, dann kommt das Gratin in den Backofen, und der erledigt die Hauptarbeit.
- es werden wenig Zutaten benötigt, die Du überall und ganzjährig im Lebensmitteleinzelhandel bekommst.
- mein einfaches Kartoffelgratin ist nicht zu mächtig, da ich dafür eine leichte Kochsahne verwende.
- zudem verwende ich französischen Kräuterfrischkäse, das gibt dem Gratin nochmal eine besondere Würze.
- die Kartoffeln werden roh verarbeitet und müssen nicht vorgekocht werden. Wichtig ist eine vorwiegend festkochende Kartoffelsorte.
- mein Kartoffelgratin Rezept ist für Kochanfänger geeignet, es wird nur etwas Geduld beim Schichten der Kartoffelscheiben benötigt.
- Du benötigst nur eine runde oder eckige Auflaufform, einen Schneebesen und Deinen Backofen 😉
- mein Gratin ist vegetarisch und kann als Beilage oder zum Beispiel mit einem knackigen Salat als vegetarische Hauptmahlzeit genossen werden.
Mein Kartoffelgratin Rezept wurde erstmals im März 2017 auf meinem Food-Blog veröffentlicht und seitdem von vielen Leserinnen und Lesern erfolgreich gekocht, bewertet, kommentiert sowie mit vielen Anregungen versehen. Diesen Rezept-Beitrag habe ich deshalb um zahlreiche Tipps erweitert und hier neu veröffentlicht.
Wer hat das leckere Gratin mit Kartoffeln erfunden?
Es gibt sicher hunderte Kartoffelgratin Rezepte. Jedes ist anders und hat seine feine Abwandlung. Aber wer hat das Original-Kartoffelgratin erfunden? Es waren, wie so oft in der Kulinarik, die Franzosen. Das französische „Gratin Dauphinois“ ist das klassische Kartoffelgratin – quasi das Ur-Gratin. Für das Gratin Dauphinois werden die Zutaten Kartoffeln, Sahne, Gewürze in einer hitzebeständigen Auflaufform mit Butter-Flöckchen überbacken. Im Original wird übrigens kein Käse zum Überbacken verwendet.
Meine Variante ist an das Original-Kartoffel Gratin angelehnt aber eben etwas anders. Ich bereite es mit sehr dünnen Kartoffelscheiben, Sahne, Frischkäse und den Gewürzen Salz, Pfeffer und Muskat zu. Und: Ich überbacke es obendrein mit Käse. Der kann aber auch bei meinem Rezept weggelassen werden.
Welche Zutaten brauchst Du für mein einfaches Kartoffelgratin Rezept?
Es ist immer wieder faszinierend, wie wenig Zutaten notwendig sind, um ein klassisches Kartoffelgratin schnell und einfach selber zu machen.
Kartoffeln, vorwiegend festkochend
Welche Kartoffeln für ein Gratin Dauphinois verwenden? Die Wahl der richtigen Kartoffelsorte spielt selbstverständlich auch bei diesem Gericht eine große Rolle. Am besten eignen sich nach meiner Erfahrung „vorwiegend festkochende“ Kartoffeln, wie zum Beispiel die Sorte Laura.
Erwischt man eine „festkochende“ Kartoffelsorte passiert es mitunter, dass sie in den 45 Minuten Garzeit nicht ausreichend weich wird! Beim Kauf also auf jeden Fall auf den Kartoffeltyp achten.
Für mein Kartoffelgratin am besten mittelgroße Kartoffeln in gleicher Größe wählen damit sie auch gleichmäßig garen. Die Kartoffeln werden roh für mein klassisches Kartoffel Gratin geschält und werden auch im rohen Zustand verarbeitet. Sie werden in sehr dünne Scheiben geschnitten oder gehobelt und dachziegelartig in die Auflaufform geschichtet.
Alles rund um die Kartoffel, wann heimische Ware Saison hat, wie Kartoffeln gelagert und zubereitet werden und was es sonst noch zu beachten gibt findest Du in meinem Kartoffel Saisonkalender:
Kochsahne, 15% Fettanteil
Für mein klassisches Kartoffelgratin verwende ich gerne sogenannte Kochsahne mit 15% Fettanteil statt Sahne mit 30%, denn es kommt noch Doppelrahmfrischkäse hinein. Die „Sahne zum Kochen“ bekommt man in jedem Supermarkt von verschiedenen Marken wie zum Beispiel „Rama Cremefine“ oder „Weihenstephan“ in 250g / 250ml Einheiten zu kaufen (dieser Absatz enthält Werbung 🙂 ). Selbstverständlich gelingt und schmeckt mein Gratin auch mit Sahne wunderbar.
TIPP: Allerdings bei einem Fettanteil unter 15% wird die Soße wässrig und nicht cremig.
Französischer Kräuterfrischkäse
Der französische Kräuterfrischkäse angereichert mit seinen Kräutern und Gewürzen verleiht dem Gratin eine besondere geschmackliche Note. Auch hier gibt es viele verschiedene Marken wie zum Beispiel Bresso, Le Tartare oder Miree im Supermarkt zu kaufen, meist in 150 g Bechern (dieser Absatz enthält auch Werbung 🙂 ).
Käse
Auch wenn es nicht dem Original-Kartoffelgratin „Gratin Dauphinois“ entspricht, verwende ich für meine Variante gerne würzigen Käse wie Emmentaler, der wunderbar damit harmoniert, gefällig ist und meiner Familie gut schmeckt. Du kannst alternativ auch prima einen französischen Bergkäse wie Comté oder Gruyère verwenden. Käse zum Gratinieren kaufe ich persönlich aus Geschmacksgründen am Stück und reibe ihn frisch mit meiner Turmreibe (Affiliate-Link).
Muskatnuss
Frisch geriebene Muskatnuss ist für mich unverzichtbar in der Sahne-Frischkäse-Masse für das Gratin. Das exotische Gewürz bringt eine milde Schärfe, vor allem aber ein warmes, süßliches Aroma in mein Kartoffelgratin. Ganze Muskatnüsse bekommst Du in jedem Supermarkt im Gewürzregal und werden am besten mit einer Reibe wie der Zester-Reibe frisch gerieben.
Weißer Pfeffer
Ich verwende für mein Kartoffelgratin gerne Weißen Pfeffer, weil ich es optisch in der hellen Sahnemasse schlichtweg schöner finde, wenn keine schwarzen Pünktchen darin sind, nach dem Motto gleich und gleich gesellt sich gern. Allerdings ist nach meiner Erfahrung die Qualität beim weißen Pfeffer noch viel wichtiger als beim Schwarzen. Ich verwende gerne diesen weißen Pfeffer (Affiliate-Link) und mahle ihn frisch mit einer Pfeffermühle (Affiliate-Link) für den besten Geschmack. Wer keinen Weißen Pfeffer im Haus hat und sich auch keinen zulegen möchte, kann ihn für das Gratin ohne weiteres einfach gegen schwarzen Pfeffer austauschen.
Butter
Man sollte grundsätzlich nur „gute Butter“ verwenden, wie meine Oma immer zu sagen pflegte. Ich finde das trifft erst recht für ein Kartoffel Gratin zu. Im Original wird das „Gratin Dauphinois“ sogar nur mit Butter gratiniert (überbacken). Am besten eine Butter aus der Handelsklasse „Deutsche Markenbutter“ verwenden, das ist gemäß der deutschen Butterverordnung die Bezeichnung für die qualitativ hochwertigste Butter. Sie darf nur aus Milch oder dem daraus gewonnenen Rahm (Sahne) hergestellt werden. Margarine ist bei diesem Rezept leider keine Alternative!
Meine Geling-Tipps zum Kartoffelgratin selber machen
Hier findest Du einige Tipps für die gelingsichere Vorbereitung und Zubereitung meines einfachen und schnellen Kartoffelgratins:
Die richtige Auflaufform
Die Wahl der Auflaufform für ein Gratin mit Kartoffeln ist eine optische Sache. Es ist egal, ob Du das Gratin in einer runden, rechteckigen oder quadratischen Auflaufform zubereitest. Du könntest sogar, wenn Dir das gut gefällt, vier kleine Auflaufformen verwenden. So dass jeder sein vorportioniertes Gratin serviert bekommt. Die Zutatenmenge ist für eine runde Auflaufform mit ca. 24 cm Durchmesser oder eine rechteckige mit ca. 26 x 20 cm ideal. Übrigens, egal welche Auflaufform Du wählst, sie sollte gut eingefettet sein, damit weder Kartoffeln noch Sahne-Frischkäse-Masse anhaftet.
Die Kartoffeln schneiden und schichten
Nach meiner Erfahrung ist empfehlenswert eine „vorwiegend festkochende“ Kartoffelsorte für die Zubereitung von Kartoffelgratin zu verwenden, denn diese erreicht den optimalen Garpunkt in der Garzeit von ca. 45 Minuten. Die Kartoffeln schälen, in 2-3 mm dicke Scheiben schneiden und roh in die gefettete Auflaufform eingeschichten. Du kannst die Scheiben mit einem scharfen Gemüsemesser schneiden oder wie ich einen Gemüsehobel (Affiliate-Link) verwenden. Die Kartoffelscheiben dachziegelartig schichten, das geht wild oder nicht so wild. Ich persönlich mag es gerne ordentlich 😉 .
Ab in den Backofen
Die Kochsahne, der Kräuterfrischkäse und die Gewürze in einer Rührschüssel vermengen, gleichmäßig über den Kartoffeln verteilen. Den Emmentaler darüber streuen und die Butterflöckchen verteilen. Dann wandert das Kartoffelgratin in den Ofen.
Warum Umluft nutzen? Ich habe mich bei meinem Rezept für Umluft entschieden, da die Zirkulation der heißen Umluft um das Kartoffel Gratin die Garzeit etwas verkürzt. Das Umluft den Speisen grundsätzlich Feuchtigkeit entzieht, passt in diesem Fall ideal für die Entstehung der Konsistenz der Sahne-Frischkäse-Masse. Wenn der Käse zu braun wird, einfach mit Alufolie abdecken. Wenn Du keine Umluft hast, kannst Du auch Ober- / Unterhitze nehmen, gar keine Frage, das funktioniert natürlich auch.
Mehr Backofen-Infos zu Umluft, die Umrechnung zu Ober-Unterhitze sowie die richtige Temperatur findest Du in meinem „Alles rund um Deinen Backofen“-Beitrag.
Kartoffelgratin vorbereiten und aufbewahren
Mein Kartoffelgratin lässt sich sehr gut vorbereiten und abgedeckt im Kühlschrank für ein paar Stunden parken. Jedoch sollte das Gratin komplett mit der Sahne-Frischkäse Masse und dem Käse abgedeckt sein, denn Kartoffeln oxidieren mit Sauerstoff, verfärben sich also.
Fertig gebackenes Kartoffelgratin hält im Kühlschrank ein bis zwei Tage. Wenn Du es wieder erwärmen möchtest, dann kannst Du das tun im heißen Backofen bei 130 °C Umluft.
Kartoffelgratin kann übrigens, wie jede gekochte Speise, bis zu 6 Monate eingefroren werden. Zum sanften Auftauen über Nacht in den Kühlschrank geben und bei 130 °C Umluft erwärmen.
Was passt zu Kartoffel Gratin?
Kartoffelgratin ist nicht nur eine tolle Beilage, sondern als vegetarische Hauptspeise auch eine Wucht. Als Hauptgericht ist es immer lecker mit einem knackigen grünen oder gemischten Salat.
Kartoffelgratin als Beilage
Die Frage „Welches Fleisch passt zu Kartoffelgratin?“ ist einfach beantwortet, denn es passt unglaublich viel dazu. Ich zum Beispiel liebe es als Beilage zu meinen klassischen Frikadellen. Es lässt sich aber auch gut mit kurzgebratenem Fleisch, wie zum Beispiel Steak kombinieren. Lecker schmeckt mein Gratin auch zu panierten Schnitzel, egal ob Pute, Schwein oder Kalb. Zu einer in der Pfanne gebratenen Hähnchenbrust oder Hähnchenbrust aus dem Backofen wie zum Beispiel mein Parmesan-Hähnchen. Auch zu Braten wie Rinderbraten oder Lammbraten ein Gedicht. Nicht zu vergessen, passt Kartoffelgratin auch zu festem weißen Fisch, ob gedünstet oder gebraten sehr gut.
Kartoffelgratin als Hauptspeise
Wenn Du mein Gratin als Hauptspeise servieren möchtest, und am liebsten fleischlos, empfehle ich Dir zuallererst einen knackigen grünen oder gemischten Salat mit einem Essig-Öl Dressing. Alles an Blattsalaten ist denkbar je nach Saison zum Beispiel Kopfsalat, Eichblattsalat, Rucola, Feldsalat. Aber: Auch ein Pfannengemüse, mit allem was das Gemüsefach noch hergibt und aufgebraucht werden muss, kann das Kartoffel Gratin prima ergänzen. Oder reiche separat meine Tomatenbutter als geschmackliches Highlight dazu.
Wenn Du wissen möchtest, welche Salate oder Gemüse gerade Saison haben und frisch aus der Region verfügbar sind, schau doch mal in meinen Saisonkalender.
Für Kartoffel-Fans habe ich neben meinem einfachen Kartoffelgratin noch weitere Beilagen-Rezepte auf meinem Food-Blog wie meine knusprigen Bratkartoffeln, mein klassischer Kartoffelsalat ohne Mayonnaise, meine knusprigen Ofenkartoffeln oder mein selbst gemachtes Kartoffelpüree mit Milch und Butter.
Aus dem Ofen kommt noch mein beliebter Kartoffelauflauf mit Hackfleisch.
Oder mein vegetarischer Kartoffel Blumenkohl Auflauf.
Für Gratin-Fans kann ich noch mein Kartoffel-Reis-Gratin im Balkan Style sehr empfehlen.
FAQs rund um mein einfaches Kartoffel Gratin. Darin findest Du Tipps zu den Zutaten, der Aufbewahrung und der Vorbereitung.
Kartoffelgratin Rezept klassisch und einfach
Sterne anklicken zum Bewerten
ZUTATEN
DU BENÖTIGST EINE RUNDE AUFLAUFFORM MIT CA. 24 CM Ø ODER RECHTECKIG MIT CA. 26 x 20 CM
- 800 g mittelgroße, "vorwiegend festkochende" Kartoffeln - 2-3 mm dicke Scheiben
- 200 ml Kochsahne - 15% Fett
- 100 g französischer Kräuterfrischkäse - z.B. Bresso oder Miree – französische Kräuter
- 100 g geriebener Emmentaler - alternativ Comté, Gruyère oder gar kein Käse
- 20 g Butter - in Flöckchen, Stückchen
- 1 TL Butter für die Form
- 1 TL Salz
- 0,5 TL weißer oder schwarzer Pfeffer, gemahlen
- 1/2 TL Muskat - frisch gerieben
ANLEITUNG
- Den Backofen für das Kartoffelgratin auf 180 Grad Umluft (200 °C Ober- / Unterhitze) vorheizen.
- Die 800 g Kartoffeln abwaschen, schälen, gegebenenfalls nochmals abwaschen und mit einem scharfen Messer oder Hobel in ca. 2-3 mm dicke Scheiben schneiden.
- Eine runde oder rechteckige Auflaufform mit ca. 1 TL Butter einfetten und die Kartoffelscheiben dachziegelartig, reihenartig arrangieren.
- Bei einer runden Auflaufform, wie meiner, arbeitest Du Dich am besten von außen nach innen. Schichtest die Kartoffelscheiben schneckenförmig im Kreis ein. TIPP: Bei rechteckigen Formen, an der schmalen Seite beginnen und reihenartig einschichten.
- Nun verrührst Du mit einem Schneebesen 200 ml Kochsahne, 100 g Kräuterfrischkäse, 1 TL Salz, 0,5 TL weißer oder schwarzer Pfeffer und 0,5 TL frisch geriebene Muskatnuss.
- Die Sahne-Frischkäse-Masse gießt Du nun gleichmäßig über die Kartoffelscheiben und verteilst die 20 g Butter in Flöckchen darüber. Die 100 g Emmentaler reibst Du frisch mit einer Reibe und verteilst ihn ebenfalls gleichmäßig auf den Kartoffeln. Im vorgeheizten Backofen, auf der mittleren Schiene, ca. 45 Minuten backen.
- Wenn Dir der Käse gegen Ende der Backzeit zu braun wird, das Gratin am besten mit Alufolie abdecken.
- Ich wünsche Dir mit meinem Kartoffelgratin Rezept einen guten Appetit!
Vielen 💚-lichen Dank Heike 🙂