Vor nicht allzu langer Zeit bin ich mit meiner besten Freundin für ein paar Tage ans Meer gefahren. Ziemlich weit weg von uns ins schöne Nordfriesland. Ich kann mich nicht erinnern, wann und ob ich überhaupt einmal an so breiten, wunderschönen Nordseestränden gewesen bin. Die Luft war einfach herrlich und die Sonne hat uns sogar ab und zu mal verwöhnt. Wie es sich gehört, haben wir viel Frisch-Fisch mit erntefrischen Kartoffeln und Krabben-Brötchen gegessen.
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Neben der wunderschönen, rauen Nordsee hat eine unendliche Weite das Landschaftsbild geprägt. Flach soweit das Auge reicht. Wir haben viele glückliche Schafe und zottelige Galloway Rinder gesehen die genüßlich und in einer Seelenruhe das satte Grün gefuttert haben. Was mein Kartoffel-Herz höher schlagen lies, waren die vielen und großen Hofläden der Bauern mit ihren erntefrischen Kartoffeln. Es gab sogar „Selbsterntefelder“ um die Kartoffel mit den eigenen Händen aus der Erde zu buddeln 🙂 .
Große Kartoffel-Liebe, nicht nur bei mir
Jedenfalls sind wir mit einigen Kilos Kartoffeln „im Gepäck“ gen Heimat gefahren und seit dem kommt eine Kartoffelbeilage nach der anderen auf den Tisch. Glücklicherweise zählen meine Männer und ich sowieso zu denen die nicht genug von Kartoffeln bekommen. Wir können sie rauf und runter essen. So wie viele andere auch. Pro Kopf habe ich gelesen essen wir Deutschen durchschnittlich 60 kg im Jahr. Wahnsinn.
Mehr Informationen rund um die Kartoffeln, wann sie Saison haben und wann sie aus heimischem Anbau verfügbar sind, sowie alles über die richtige Lagerung, Zubereitung und was es sonst zu beachten gibt findest Du in meinem Saisonkalender Kartoffeln:
Wie man leckere Kartoffelrösti aus rohen Kartoffeln macht
Mein Kartoffelberg hat mich dazu animiert endlich mal wieder Kartoffel-Rösti zuzubereiten. Kartoffelrösti sind zwar etwas aufwendiger als Bratkartoffeln, haben aber eine ganz tolle Konsistenz aufgrund der Raspel. Die Größe der Raspeln hat übrigens Einfluss auf die Konsistenz vom Kartoffelrösti. Weil wir es lieber fein mögen, nehme ich gerne die klassische Kartoffelreibe dafür beziehungsweise einen Aufsatz den es für meine Küchenmaschine gibt. Was wirklich wichtig ist bei der Zubereitung von Kartoffelrösti ist, dass man die Raspel in einem Baumwolltuch/Geschirrtuch/Passiertuch auswringt damit sie so viel wie möglich an Flüssigkeit verlieren. So bekommt das Kartoffelrösti eine festere Konsistenz.
Jetzt musst Du Dir nur noch Gedanken darüber machen, in welcher Größe Du die Kartoffelrösti haben möchtest. Ich finde eine größere Form schön, wenn man sie als Hauptgericht für 2 Personen zubereitet. Ich nehme gerne eine ca. 20 cm Pfanne (im Innenmaß) dafür. Ob groß oder klein die Kartoffelrösti aus rohen Kartoffeln sind immer lecker, wichtig ist nur dass Du immer ordentlich Butterschmalz in der Pfanne hast.
Auch als Hauptspeise immer lecker
Wenn Du Kartoffel Rösti aus rohen Kartoffeln als Hauptspeise servieren möchtest, passt ganz toll Champignon Rahmsoße, Hähnchengeschnetzeltes mit Pilzrahmsoße, Räucherlachs mit Kräuter Creme Fraîche oder einfach eine große Schüssel grüner Salat mit Joghurt-Dressing. Ach und Apfelmus passt auch dazu 😉 .
Wenn Du als Kartoffelbeilage statt Rösti doch lieber was anderes willst, dann empfehle ich Dir meine klassischen Bratkartoffeln ganz einfach, meine knusprigen Ofenkartoffeln, mein klassischer Kartoffelsalat oder auch mein einfaches Kartoffelgratin.
ZUTATEN
ERGIBT 2 GROSSE RÖSTI BEI EINER PFANNE MIT CA. 19-20 CM DURCHMESSER IM INNENMASS
SIND 4 PORTIONEN ALS BEILAGE ODER 2 PORTIONEN ALS HAUPTGERICHT
- 1 kg große Kartoffeln, festkochend - roh schälen, grob reiben
- 2 Zwiebeln, mittelgroß - schälen, fein würfeln
- 2 Eier - Größe M
- 2 EL Butterschmalz
- 1 Prise Salz
ANLEITUNG
- Zuerst schälst Du die rohen Kartoffeln, spülst sie ab um sie zu säubern.
- Danach reibst Du die rohen Kartoffeln mit einer Reibe (idealerweise eine Kartoffelreibe) oder einem Aufsatz der Küchenmaschine, am besten direkt auf ein Geschirrtuch/Baumwolltuch/Passiertuch in Deiner Raspel-Größe nach Wahl.HINWEIS: Die Größe und Länge der Kartoffel Raspeln hat Einfluss auf die Konsistenz vom Rösti. Am Ende ist es Geschmacksache, ob man es lieber sehr grob, "halb-grob" oder fein mag. Ich mag es lieber feiner und benutze einen Reibenaufsatz für die Küchenmaschine, der einer Kartoffelreibe gleich kommt.
- Jetzt nimmst Du das Geschirrtuch (bzw. was Du genommen hast) und wringst die Kartoffel-Raspel damit so fest aus wie Du kannst. Ein paar mal wiederholen und die Raspel in eine frische Schüssel geben. HINWEIS: Dieser Schritt ist nach meiner Erfahrung erforderlich, wenn Du leckere, stabile Rösti haben möchtest, ansonsten bleibt erfahrungsgemäß einfach viel zu viel Flüssigkeit in der Kartoffel-Masse zurück.
- Jetzt schälst Du noch die 2 Zwiebeln, halbierst sie, schneidest sie in fein Würfel und gibst sie zu den Kartoffel-Rapsel in die Schüssel, dazu noch 2 Eier, eine gute Prise Salz und alles gut miteinander verrühren.
- Direkt im Anschluss erhitzt Du in einer Pfanne 1 EL Butterschmalz auf mittlerer Stufe, gibst die Hälfte der Rösti-Masse hinein und verteilst sie gleichmäßig z.B. mit einem Pfannenwender. Jetzt am besten für ca. 3-4 Minuten nix machen.
- Dann hebst Du den Rand z.B. mit einem Pfannenwender etwas an, schaust ob die Unterseite vom Rösti goldbraun und leicht kross ist – falls ja, einfach wenden. Die andere Seite wieder 3-4 Minuten rösten. Wenn das Rösti von beiden Seiten goldbraun gebacken ist, stellst Du es zur Seite und hältst es warm. Für die zweite Teigportion erhitzt Du nochmal 1 EL Butterschmalz in der Pfanne und verfährst genauso.
- Zu Kartoffelrösti schmecken ganz toll Rahmsoßen aller Art, traditionell Zürcher Geschnetzeltes, ein knackiger Salat oder auch Apfelmus. Ich wünsche Dir einen guten Appetit.
Freut mich wenn mein Rezept gut angekommen ist Timoleon👍💜. Alles Liebe, Emmi
Wunderbar Heidemarie 🙂 LG Emmi
Immer gerne Alexander 🙂 Viele liebe Grüße!
Hallo Emmi, ich erlaube mir den Hinweis, dass die Rösti weiblich ist. Und dann bin ich der Meinung, dass das Rezept hier eher in Richtung Kartoffelpuffer geht, aber keinesfalls eine klassische Rösti ergibt. Eine klassische Rösti enthält kein Ei. Man kann sie mit rohen oder leicht am Vortag gekochten Kartoffeln machen, und reibt sie keinesfalls fein, sondern eher grob. Und sie ist schwieriger zu machen, weil das Fehlen von Ei bedingt, dass man eine wirklich geeignete Kartoffelsorte hat, die genug Stärke enthält – aber auch nicht zu viel. Und sie gelingt nur in einer Eisenpfanne.
Lieber Matthias, vielen Dank für Deine Zeilen und die Hinweise. Sobald ich Zeit finde, werde ich den Artikel in die weibliche Form korrigieren 🙂 . Das Ei ist eine kreative Abwandlung meinerseits, die ich mir frech erlaubt habe. Mea culpa 😉 . LG, Emmi
Ich danke Dir Adri – ich hoffe Du findest bei mir noch ein paar leckere Ideen für Euch🌸👍 Alles Liebe!
Herzlichen Dank Conny💚
Danke Conny für Dein Lob und lasst Euch die Rösti auch gut schmecken 🙂 Viele LG